2.7.16

Der schönste Platz ist immer an der Theke, der allerschönste ist draussen vor der Tür: Leute gucken, Busse zählen, Kippe qualmen, Bierchen klingeln. Fußball gibts auch, aber kleiner als beim Tassos. Um 21 Uhr wird angepfiffen, und morgen ist zu. – Alte Waage am Nevigeser Busbahnhof
Der Club der 50 reichen Nevigeser ist ein neuer Verein zur „Förderung und Erhaltung des Kulturerbes" im Kaff: Herr Wulfhorst ist erster, Herr Bellers ist zweiter, Herr Tomic ist dritter ..., und wer mitmachen will, soll mindestens 500 Euro im Jahr lockermachen, damit das Kaff „auf Vordermann" gebracht wird. Das „erste Projekt" ist die „Neugestaltung des alten Bunkers“, an dem es eigentlich nix zu gestalten gibt, weil er gestaltet ist. – Wilhelmstraße.

1.7.16

Tschüss, Kunststofftüten. Der Supermarkt in Neviges Mitte macht (etwas) Ernst. Kein Plastik mehr zum Rumschleppen, sondern Tragetaschen aus Papier oder Stoff oder Tragekisten aus Karton. Alles andere bleibt wie gehabt: Plastikverpackungen im Kühlregal, unsinnige Umverpackungen, Plastikflaschen, und die dämliche Reklame mit Frau Schöneberger. – Bahnhofsviertel.
Viele Nevigeserinnen kaufen ihre verführerischen Dessous wegen Fachgeschäftemangel für viel Geld im Internet. Wenn sie weniger aufreizend (nicht einmal reizend) aussehen wollen, kaufen sie ihre Wäsche auf dem Wochenmarkt und kriegen Prozente. – Fuzo.

30.6.16

Das zweitschönste Nevigeser Gebäude aus Beton ist nicht so schön und wohlgeformt wie der Dom, ist aber schöner als mancher Blödsinn, der den Nevigesern als altengerechte Behausung o. ä. untergejubelt wird. Könnte man was raus machen (in Berlin hat das super geklappt) macht man aber nicht. – Wilhelmstraße.
Seit der Kiosk am Nevigeser Busbahnhof geschlossen ist, blicken die Einwohner etwas neidisch auf Tönisheide: Keine Schönheit (die meisten kennen den Stadtteil nur von der Durchfahrt), aber wunderschöne Trinkhalle, gut gestaltete Bushaltestelle, guter Pommesladen und sehr gute Eisdiele, und einen Aldi und einen Eineuroladen gibts auch. – Richtung Velbert.

29.6.16

Demolierter Aufzug, beschmierter Fahrkartenautomat, nicht immer pünktliche Züge, sauteure Fahrkarten, aber schöne Wiese im Eingangsbereich. – Wer seinen Anschlusszug in Wuppertal oder Essen mitkriegen will, fährt vorsichtshalber 20 oder 40 oder, noch besser, 60 Minuten früher. – Nevigeser Hbf.
Ist noch nicht amtlich, aber längst beschlossene Sache, wenn die Gerüchte (die in der Regel stimmen) stimmen: Das David Peters Haus in Neviges wird abgerissen – und dann wird Kohle gemacht. Und womit? Dreimal raten ... Mit „seniorengerechten Wohnungen". Oder, noch mal raten, mit „Wohnungen für junge Familien". – Wilhelmstraße.

28.6.16

Der Brunnen in Neviges hat schon einen Namen. Nicht offiziell (das dauert), aber bei den Anwohnern und den Einzelhändlern: „Unterboden-Waschanlagen-Platz“. Klingt etwas holprig (viel zu lang), aber einleuchtend. – Noch was, Herr Ardic?: „Ja. Wenn Salat oder Grünkohl für die grüne Wand gebraucht wird – ich kann liefern."

27.6.16


Das Beste beim gemeinsamen Fußballgucken beim Tassos in 42553 Neviges ist ein frisch gezapftes Bier nach jedem Tor oder vor und nach jedem Tor. – EM-Kino am Alten Bahnhof. Nächste Veranstaltung (gegen Spanien oder Italien): Samstag, 21 Uhr.
Der 400 Euroladen ist vermietet: Klamottenladen? Handyladen? Pizzarestaurant? Wettbüro? Heizungs- und Sanitärfachhandel? Café? Dessousladen? Herrenausstatter? Oder Frittenbude – oder was fehlt im Nevigeser Fuzobranchenmix? Es gibt Gerüchte …

26.6.16

Wenig los im Kaff. Die Elektrofrau hat Prozente im Fenster (Leihgabe vom Maier), Metzger Schmidt hat Grillwürstchen dekoriert, und die Dülmener Pilger (das sind die, mit den Erbsen in den Schuhen) sind schon wieder weg. Nur beim Tassos geht heute die Post ab: 18 Uhr.

25.6.16

Dieses leerstehende Haus war einmal ein Bürgerhaus – für Neviges. Großartige Ausstellungen (und Konzerte) mit (inzwischen) weltbekan-nten Künstlern, viele kunstinteressierte Besucher aus anderen Städten (und Ländern), Frau Freitag, die gute Seele des Hauses ... Vorbei. Seit über einem Jahrzehnt. Jetzt kümmert sich der Bürgermeister persönlich um das Haus – "nach den Ferien". Ob das gut geht?
Der Sommer ist da. Da ziehen sich die Nevigeser hübsche Sachen an, und weil das so schön und elegant ist, zieht der erste Hausbesitzer einfach mit. Erst wird eingepackt, dann wird abgeschrubbt, dann wird ausgepackt (Foto) und dann kommt frische Farbe drauf, damit alles strahlt. – Alte Apotheke von Ernst Vormann.

Das ist ja mal ein schickes Ding: Mattschwarz, geringer Spritverbrauch, kleines Motörchen, eleganter Auspuff, verchromter Gepäckträger – und man kommt überall hin: Zum Uwe (die Strandkörbe sind da), zum EM-Kino beim Tassos, zum Lefti oder zum Stemberg, oder zur Eisdiele in Tönisheide … Und wer rauswill aus Neviges: der Baldeneysee ist nicht weit weg. – Gut so.

24.6.16

Eimerchen und Schüppchen und einige Tonnen Sand für die Kleinen sind schon da, ein paar Körbchen für die Großen kommen heute: Uwes Minigolfwiese wird immer attraktiver. Wer spielen will, kann, wer einfach nur abhängen und ein Weizen trinken will, kann auch. – Uwes Sandkasten.

22.6.16

Nicht übel: Kleinwagen vor der Tür, aber mächtiges Rohr (S-Klasse?) an der Fassade. Noch besser wäre ein Doppelauspuff, aber da müsste der Nachbar mitmachen … – Siebeneicker Straße in 42553 Neviges, Nähe Lefti.
Gibts was Neues in Neviges? Ja, Prozente. A im Schuhladen von Herrn Maier, B im Klamottenladen gegenüber. Sonst was los? Die Bauarbeiter vom Brunnen machen Ferien. Kein Bagger in Sicht. Mucksmäuschenstill im Kaff. – Noch.

21.6.16

Eins zu null für die evangelische Stadtkirche gegen den weltberühmten Nevigeser Mariendom. – Kirche ist renoviert und saniert (und hübsch geworden), und der Dom (auch hübsch) ist immer noch undicht. Die Experten experimentieren noch ...
Das schönste Kino in Neviges ist noch schöner geworden. Innen ist alles wie gehabt, nämlich Platz für alle, außen hübsch dunkel. Um 18 Uhr gehts los. Eintritt frei, alles andere 2 Euro 50.