In Neviges blühen wieder die gelben Säcke – und am Sonntag die Narzissen. Narzissenfest vor Schloss Dauerbaustelle mit buntem Unterhaltungsprogramm, Eintritt nix (wer will, gibt 3 Euro), Kinder umsonst.

Der Mesut hat heute bei der Polente und beim Ordungsamt angerufen, weil jemand ein Fahrad an seinem  Laden befestigt hat: Niemand zuständig! – Sonst was los? Ja: Hammerplakat beim Buchhändler Rüger. – Fußgängerzone.

Die Nevigeser Oberschicht kauft ihre Cashmirpollover in Düsseldorf, die Nevigeser Mittelschicht kauft ihre Braxhosen in Wuppertal, alle anderen Menschen kaufen fast nix mehr im Kaff. Es gibt nix. – Kein Wunder, dass die Leute sich inzwischen im Internet eindecken. Zur Zeit günstig: Persil, Flachfernseher und Smarties.

Die Autos der notleidenden Einzelhändler in Neviges (Audi, Porsche, BMW, VW, Mercedes) werden immer länger, höher, breiter und so weiter. Wie immer bei solch großen Karren, ein zweiteiliges Foto auf dieser Seite, die bekanntlich nur 400 pickelbreite Fotos zeigen kann und will, – und herzlichen Glückwunsch an alle Fahrer.

Weil die 50 Gönner nicht mehr alles wegpinseln, was mit den Geschmacksrichtlinien der katholischen Pilgerstadt im Unreinen ist (Foto unten), helfen sich die Nevigeser mit Photoshop oder anderen Vertuschungsprogrammen. – Haus am Kirchplatz.

Die Entfernung vom Nevigeser Busbahnhof zur Fußgängerzone beträgt ziemlich genau 14 Sekunden. Noch bequemer gehts nur auf der Sänfte, im Kinderwagen oder auf dem Liegesitz im 5er, dauert dann aber etwas länger, weil Fußgänger im Weg stehen.

Der Tassos vom Alten Bahnhof (montags zu) war heute im Café von Monsieur M (montags geöffnet). Der Graf hatte auch zu, die Eisdiele auch, der Aksu dito und der Stemberg (Stern von der Reifenfirma) hat Ferien. – Jetzt, liebe Pilger und Architekturstudenten kommt der Hammer: Der Nevigeser Dom war auch zu. Abgeschlossen. Nur die Frisöre (kein Witz) waren am Start.

Parken am Düsseldorfer Flughafen pro Tag: 35 Euro, in Amsterdam: 25 Euro, in Paris (16. Arrondissement): 55 Euro, in Neviges: ein Euro. Deutlich teurer ist das Parken in der Fußgängerzone: 30 Euro.

Die schönste Bank in Neviges ist nicht die Deutsche Bank neben der AWO, sondern die Bank vor Bahn 1 beim Uwe. – Leute gucken, Bierchen trinken, Würstchen essen, abhängen, spielen. – Montags bis freitags von 14 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von11 bis 20 Uhr. 

Die Reklameabteilung der Grünen hat die Neviges Fußgängerzone zugekleistert. Könnte man besser machen, wenn man eine klitzekleine Idee für den Wahlkampf hätte. Hat man aber nicht. – Übrigens, die Kleinwagen vom letzten und vorletzten Sonntag waren wieder da.

Der Thomas und seine hübschen Plastikdosen waren da. 30 Jahre Garantie. Dabei hält das unkaputtbare Zeug "aus hochwertigem Kunststoff" mindestens doppelt oder dreimal oder hundertmal oder tausendmal oder noch länger. – Rossmannpassage.

Beim Frühlingserwachen in Neviges mussten die Kinder für ein paar Runden auf diesem schöne Karussel ein Euro 50 bezahlen. Wo, fragten sich Erziehungsberechtigte, Pädagogen und Akteure aus dem Sozialen Bereich, sind die 50 Gönner? Gibts die noch?

Heute wurde der Landtagswahlkampf in Neviges eröffnet. Alle da (Lukrafka schnell wieder weg, FDP dito), Velbert Anders stinksauer oder noch saurer / SPD erfreut, weil die Kati vom XXL Laden (Foto 2) eine Liste von Nevigesern Bürgern überreichte, die keine Autofahrerzone wollen. Der Landtagsabgeordnete (Foto unten) sieht auf dem Plakat etwas käsig aus, sonst alles schön.

Auf diesem Foto von der Nevigeser Fußgängerzone (Blende 2,8, Belichtung 1/30, Uhrzeit 17 Uhr 22) fehlten gestern exakt 157 Menschen. – 24 waren beim Frisör, zwei dachten sich neue Scherze aus, 14 waren beim Aldi in Rosenhügel, vier waren in der Waage, fünf bestellten gerade Waschmittel bei Amazon und 112 waren im Mariendom (Gedenkgottesdienst für den Einzelhandel). 

Das "Frühlingserwachen" in der Nevigeser Fuzo ist eröffnet. Vorne steht die FDP, die gerade gefrühstückt hat (es gab belegte Brötchen vom Metzger Schmidt), links (nicht im Bild) steht die CDU, die gerade aufbaut, hinten wird eingezogen und oben siehts nach Regen aus.

Der schönste Spielplatz für die lieben Kleinen in Neviges Mitte ist der Platz vor dem Kinderklamottenladen neben der Kati. Tische für die Mamas und Papas, Spielzeug für die Kinder und (das ist der Zweck der Veranstaltung) schöne Anziehsachen gegen Bares. – Löblich.

Der Nevigeser Kirchplatz ist mittlerweile ein Parkplatz. Dabei gibt es gar keine Not leidenden Einzelhändler in den schmucken Häusern. Die Kirche (so hört man von einigen Anwohnern) sollte alle, die am liebsten vor dem Altar parken würden, zum Teufel schicken.

So sind sie, die Nevigeser Männer im zweitbesten Alter: Bierchen auf dem Tisch (vermutlich alkoholfrei) und die tollste Maschine (immer) in der Nähe. (Wenn die Kinder aus dem Haus sind, schaffen sich die Männer in Neviges endlich was Vernünftiges an.) – Gut so.

Die Werbegemeinschaft hat den Rückwärtsgang eingelegt: „Wenn wir zehn Parkplätze dazubekommen“, sagte der 2. Vorsitzende der WZ (heutige Ausgabe), „dann haben wir gleichzeitig 50 Leute, die einen Parkplatz suchen.“ – Blöderweise wird der Antrag gerade von der Stadt geprüft. Da weiß man nie, was dabei herauskommt.

Am Samstag ist es mit der Ruhe im Café von Monsieur M vorbei. Draußen ist „Frühlingserwachen“ mit Feuerwehr, Stadtwerke, Parteien und Einzelhändlern. Um 10 gehts los, um 11 sollen alle Stände besetzt sein, beim Metzger Schmidt gibts Würstchen (sehr gut!), und ab 18 Uhr ist alles vorbei. – Übrigens: Die Werbegemeinschaft hat angeblich einen Bäcker an der Angel.