Früher, als die Kinder noch lieb und brav und fein gekleidet waren, gabs zur Erstkommunion eine Junghans von den Eltern und eine Dose Kekse von der Tante. Der Anzug von C&A und die Lackschuhe von Voss und das Gebetbuch von Nettesheim (alle in Wuppertal) mussten jahrelang sonntags aufgetragen werden, bis man das Alter für die Liebe erreichte und sich in eine Frau (früher sagte man Fräulein) verknallte.
Die Geschichte dieser bezaubernden jungen Dame aus gutem Hause, kann man hier als Kurzversion für Frisöre ansehen.
Die Tante, eine Nette, kaufte immer Äpfel auf dem Wochenmarkt vor dem Wuppertaler Rathaus. Sie sagte immer: Gib mir zwei gute, die sind für einen Kranken, den ich gleich besuche. Die andere Tante (katholischer als der Papst) konnte nicht lügen.
Für das Kind auf dem Foto war die Zeit nach der Erstkommunion die Hölle: Samstags beichten, sonntags beten. Und zwar jeden Samstag und jeden Sonntag. Wenn er nichts verbrochen hatte, erfand er Sünden, damit der Pfarrer Ruhe gab.